Kräuter vielseitig, gesund und vor allem lecker!

Noch vor ca. 100 Jahre, bevor die Pharmaindustrie aufkam, griffen die Menschen auf Kräuter als wichtigste Arznei zurück. Sowohl bei  alltäglichen Beschwerden, als auch bei  leichten bis schweren Erkrankungen wurde in die natürliche Wirkung der Kräuter vertraut.

Doch was sind Kräuter wirklich?

Zuerst muss zwischen Kräutern und Gewürzen unterschieden werden. Als Kräuter werden die Blätter und Blüten von Nutzpflanzen bezeichnet, die eine heilende Wirkung haben. Viele werden daher als Heilkräuter bezeichnet.

Im Unterschied dazu stehen Gewürze. Unter Gewürzen verstehen wir die Rinde, Knollen oder Samen von bestimmten Pflanzen, die als Würzmittel oder Arznei Verwendung finden. Pfeffer, Ingwer, Kurkuma, Zimt und Nelken sind bekannte Gewürze, aber keine Kräuter.

Kräuter früher und heute

Jeder kennt die Märchen, in denen eine alte Frau am Waldrand wohnt, einen Kräutergarten besitzt und im Wald Kräuter sammelt: die Kräuterhexe.

Vor etwa 100 bis 200 Jahren, vor dem hohen Aufkommen der Pharmaindustrie und der modernen Medizin, galten Kräuter als die beste Medizin und somit als Lösung vieler körperlicher, aber auch mentaler Probleme. Kräuter gelten seitdem als Teil der menschlichen Kultur, denn seit Millionen von Jahren werden sie gesammelt und ergänzen unseren Speiseplan. Doch die ätherischen Öle und die sogenannten Terpene (eine chemische Stoffklasse) sind sehr wirkungsvoll und sind besonders bei Viren und Bakterien sehr effektiv.

Welche Kräuter lassen sich in unseren Alltag integrieren und wir wirken sie?

Viele Wildkräuter wirken antibakteriell. Hierzu zählen zum Beispiel Basilikum, Löwenzahl und Pfefferminze. Vor allem im Bereich von Verdauungsbeschwerden und Magenproblemen wird auf die Kraft der Kräuter gesetzt. Hier ist die Auswahl riesig: Gänseblümchen, Lavendel, Petersilie, Pfefferminze, Sauerampfer, Schafgabe und auch Schnittlauch. Im Bereich Schmerzlinderung und Entzündungshemmung stellt und die Natur Basilikum, Brennnesseln und Sauerampfer zur Verfügung.

Doch nicht nur körperliche, auch mentale Beschwerden können von Wildkräutern gelöst werden. Bei Appetitlosigkeit helfen unter anderem Löwenzahn, Sauerampfer und Schnittlauch. Bei einem trüben Gemütszustand, Überbelastung, Zerschlagenheit sollte unbedingt auf Gänseblümchen, Lavendel und Melisse zurückgegriffen werden.

Wie gelangen die Kräuter in unseren Körper?

Aus fast allen Kräutern können Tees gemacht werden. Hierfür können eigens Kräuter gesammelt und getrocknet, aber auch in Teehäusern gekauft werden. Auch in Form von Sirup oder Honig können die Kräfte der Kräuter wirken. Außerdem kann aus einer Auswahl von Kräutern beispielsweise Salat, Pesto oder Marinade hergestellt werden. Für besondere Bedürfnisse gibt es auch als Nahrungsergänzungsmittel Kapseln bestimmter Inhaltsstoffe.

Es wird klar, Kräuter sind ein absoluter Allrounder. Sie dienen nicht nur zum Verfeinern von Gerichten, auch bei konkreten medizinischen Beschwerden können Sie angewendet werden.

In den letzten Jahren erlebt die Alternativmedizin inklusive der Kräuterkunde einen großen Aufschwung. Die Kraft der Kräuter wurde neu entdeckt und findet Anklang bei einem größer werdenden Teil der Bevölkerung.

Doch aufpassen! In der Kräuterkunde gilt die Regel: Viel hilft nicht immer viel! Einige Kräuter sollten in überschaubaren Mengen zu sich genommen werden, sonst kann dies gesundheitliche Probleme mit sich bringen.

Tue deinem Haar etwas Gutes

Birkenblätter und die Blätter des Gänseblümchens sind für feines Haar besonders geeignet. Sie wirken erfrischend und können bei Schuppenbildung eingesetzt werden. Brennnesselblätter wirken dem Haarausfall entgegen, fördern die Durchblutung der Kopfhaut und wirken stimulierend auf das Haarwachstum. Bei fettendem Haar setzen Expertem auf Huflattichblätter. Bei schwerwiegenderen Problemen mit fettigem Haar können allerdings auch Taubnesselblüten verwendet werden. Blühendes Kamillenkraut leistet seine Dienste in Sachen Juckreiz und Ekzemen auf der Kopfhaut. Weiterhin verleiht es Glanz und hellt blondes Haar etwas auf. Im Zusammenspiel mit Sonnenlicht wird diese Wirkung verstärkt.

Es ist klar zu erkennen, dass die Kraft der Natur für den Menschen unabdingbar ist. Viele wichtige Inhaltsstoffe, Wirkweisen und Vorteile können wir für uns nutzbar machen.